Alles klar, Amerika?

20 Jahre Irakkrieg – und wie er nachwirkt

Episode Summary

Vor 20 Jahren griffen die USA und einige Verbündete den Irak an. Eine fatale Entscheidung mit Folgen bis heute.

Episode Notes

Am 20. März 2003 trat US-Präsident George W. Bush im Weissen Haus vor die Kameras und teilte mit, dass die US-Truppen den Irak angegriffen hätten. Eine von den Amerikanern angeführte Koalition eroberte die Hauptstadt Bagdad und stürzte Diktator Saddam Hussein. Am 1. Mai 2003 erklärte Bush, der Krieg sei siegreich beendet: «Mission accomplished – Mission erfüllt».

Das war vorschnell. Der Irak wurde nicht zum «Leuchtturm der Demokratie», wie die USA es vor dem Einmarsch angekündigt hatten. Heute ist der Irak ein mehr oder weniger gescheiterter Staat: Islamisten treiben ihr Unwesen, die ethnischen und religiösen Konflikte halten an, und der Iran gewinnt in Bagdad immer mehr an Einfluss.

Gleichzeitig haben die USA im Irakkrieg viel von ihrer Glaubwürdigkeit eingebüsst. Als mächtigste westliche Demokratie führte Amerika einen völkerrechtswidrigen Krieg. Ausserdem kam es zu schweren Menschenrechtsverletzungen, vor allem im berüchtigten Foltergefängnis Abu Ghraib. Seither sagen Wladimir Putin und alle die Diktatoren dieser Welt: Schaut her, die selbst ernannten demokratischen Musterknaben sind auch nicht besser als wir.

Über den Irak hinaus wirkt das Erbe dieses Kriegs bis heute nach. Was heisst das für die Regierung Biden, die die Ukraine im Krieg gegen Russland unterstützt? Und was heisst es für Putin und China?

Darüber unterhält sich Christof Münger, Leiter des Ressorts International des «Tages-Anzeigers», mit dem langjährigen USA-Korrespondenten Martin Kilian. Beide Journalisten haben vor 20 Jahren intensiv über den Irakkrieg berichtet.