Alles klar, Amerika?

In Georgia siegt Bidens Mann – und Konkurrent

Episode Summary

Raphael Warnock hat für die Demokraten in Georgia den 51. Sitz des Senats geholt. Das ist eine gute Nachricht für den Präsidenten. Aber nicht nur.

Episode Notes

Mit dem Sieg von Raphael Warnock im US-Bundesstaat Georgia können die Demokraten ihre Mehrheit im Senat ausbauen. Das ist ungewöhnlich bei Zwischenwahlen, wo traditionsgemäss die Partei des Präsidenten abgestraft wird. Die Regierung Biden gewinnt damit etwas politischen Spielraum, nachdem sie das Repräsentantenhaus an die Republikaner verloren hat. Raphael Warnock ist derweil der Politstar der Stunde. Bereits wird er mit Barack Obama verglichen und als möglicher Präsidentschaftskandidat gehandelt.

Die grossen Verlierer von Georgia sind Warnocks republikanischer Herausforderer Hershel Walker und sein Förderer Donald Trump. Walker war als erklärter Abtreibungsgegner in verschiedene Abtreibungsskandale verwickelt. Das warf auch ein schlechtes Licht auf Ex-Präsident Trump, der den früheren Football-Star grosszügig unterstützt hatte.

Trump hatte vor drei Wochen verkündet, dass er erneut für die Republikaner das Weisse Haus erobern will. Der 76-Jährige verkündete seinen Plan, kurz nachdem seine Partei bei den Midterms schlecht abgeschnitten hatte – und dabei ganz besonders von Trump geförderte Kandidatinnen und Kandidaten gescheitert waren. Walker gehört damit zu einer ganzen Reihe von Trump-Kandidaten, die die Wahl in den Kongress verpasst haben. Für Trump ist das besonders unangenehm, denn es läuft für ihn gerade gar nicht rund.

Was bedeutet Warnocks Sieg für Präsident Biden? Und was für Donald Trump? Und ist Raphael Warnock tatsächlich ein neuer Obama? Darüber unterhalten sich Martin Kilian, langjähriger USA-Korrespondent, und Christof Münger, der das Ressort International in Zürich leitet.