Alles klar, Amerika?

Wie fatal ist das Leck bei den US-Geheimdiensten?

Episode Summary

Hochgeheime amerikanische Dokumente sind im Internet aufgetaucht. Und das mitten in einem Krieg. Die US-Behörden wirken ratlos.

Episode Notes

Die im Internet aufgetauchten geheimen US-Dokumente stellten «ein sehr hohes Risiko für die nationale Sicherheit» dar, heisst es im US-Verteidigungsministerium. Über 100 Akten mit sensiblen Informationen sind im Internet aufgetaucht. Die Regierung Biden sei besorgt, dass noch weitere Dokumente auftauchen könnten, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Verteidigungsminister Lloyd Austin will deshalb «jeden Stein umdrehen», bis der Verräter gefunden ist.

Nach Angaben der «New York Times» enthalten die Unterlagen Informationen zu Plänen der USA und der Nato, wie sie die Ukraine bei der erwarteten Offensive gegen die Russland unterstützen werden. Dabei ist es besonders bedeutend, dass die Dokumente relativ aktuell sind und deshalb den russischen Aggressoren einen Vorteil verschaffen – Verrat ist nie schwerwiegender als im Krieg.

Gleichzeitig versuchen US-Politiker, den Schaden einzudämmen mit dem Hinweis, die ukrainischen Streitkräfte seien flexibel und könnten auf das Geheimdienstleck reagieren. Derweil suchen die amerikanischen Behörden den Verräter, bisher allerdings erfolglos.

Wie gross ist dieser Geheimdienstskandal tatsächlich? Ist er vergleichbar mit jenem, den Edward Snowden vor zehn Jahren ausgelöst hat? Was für Geheimnisse wurden überhaupt verraten? Und was sind die Konsequenzen für den Krieg in der Ukraine?

Darüber unterhält sich Christof Münger, Leiter des Ressorts International von Tamedia, mit dem langjährigen USA-Korrespondenten Martin Kilian, der heute in Charlottesville, Virginia, lebt.

Mehr zum Thema: tagesanzeiger.ch/international